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Vorbeugen für den Stromausfall – wie sich Haushalte richtig vorbereiten
21.12.2022

Pixabay © computergottyt

Abbildung 1: Manchmal ist die Ursache für den Stromausfall schnell gefunden. Ein Blick in den Sicherungskasten zeigt, ob die Ursache nur zu Hause zu suchen ist oder ob ein anderer Grund dahintersteckt.

Vorbeugen für den Stromausfall – wie sich Haushalte richtig vorbereiten

Ein Stromausfall kann weitreichende Folgen haben, wenn wichtige Infrastruktur ausfällt. Beispielsweise gibt es dann in mehrstöckigen Häusern kein Wasser mehr, weil die meisten Wasserpumpen elektrisch betrieben sind. Die Tankstellen können keinen Treibstoff mehr anbieten, weil die Pumpen der Zapfsäulen ebenfalls elektrisch betrieben sind. Die mobilen Netze fallen aus, ebenso das Internet. Im Supermarkt fallen die Kassen aus, die Kühltruhen und Eingangstüren auch. Am Geldautomat geht nichts mehr und ein großer Teil des öffentlichen Nahverkehrs kommt zum Stillstand. Die Beleuchtung und Belüftung in Tunneln funktionieren nicht mehr.

An diesen Beispielen ist leicht zu erkennen, wie abhängig moderne Menschen vom Strom sind und dass es wichtig ist, für den Fall eines Stromausfalls Krisenvorsorge zu betreiben. In den besonders wichtigen Bereichen wie Wärme, Licht und Nahrungsmittel sollte jeder Haushalt Vorbereitungen treffen, sodass auch ein längerer Stromausfall nicht zur harten Geduldsprobe wird.

Ernährung bei Stromausfall

Abbildung 2: Pixabay © lum3n

Abbildung 2: Ein Campingkocher mit Gaskartuschen ist sicherer und lässt sich im Notfall, beispielsweise bei sehr schlechtem Wetter, auch drinnen betreiben.

Bei Lebensmitteln kommt dem Wasser eine wichtige Bedeutung zu. Es kann zu einem Problem mit der Wasserversorgung kommen, wenn normalerweise das Wasser mithilfe einer elektrischen Pumpe die höheren Stockwerke erreicht. Deshalb schadet es nicht, einige Flaschen Wasser zu bevorraten. Für einen Stromausfall-Vorrat sollten auch einige Lebensmittel zu Hause sein. Dazu gehören in erster Linie lange haltbare Lebensmittel, die nahrhaft sind und im besten Fall keine weitere Verarbeitung notwendig machen, wie Nüsse, Knäckebrot oder Müsli.

Dauert der Stromausfall länger, wird auch die Ernährung kritisch. Es gibt viele Lebensmittel, für die keine weitere Zubereitung notwendig ist. Ein paar belegte Brote helfen gut gegen Hunger. Doch wenn kleine Kinder im Haushalt leben oder der Stromausfall wirklich lange dauert, ist eine warme Mahlzeit wichtig. Sie kann entscheidend die Moral aller heben. Zudem stellt sich irgendwann auch die Frage, wie lange es dauert, bis die Lebensmittel im Kühl- oder gar Gefrierschrank verderben. Sie halten nicht ewig die Kälte. Im Gefrierfach oder der Gefriertruhe fangen die Lebensmittel langsam an aufzutauen. Wer dann einen Campingkocher zu Hause hat, kann sich damit behelfen und warmes Essen zubereiten. Wer keinen Campingkocher sein Eigen nennt, sollte sich als Vorsorgemaßnahme einen entsprechenden Kocher anschaffen. Welches der beste Gaskocher im Einzelfall ist, lässt sich anhand einer Kaufberatung ermitteln. Wichtig ist, nur in gut belüfteten Räumen oder im Freien mit offenen Flammen zu hantieren. Mit einem Garten- oder Tischgrill, der mit Holzkohle, Holz oder Gas funktioniert, ist es ebenfalls möglich, warme Mahlzeiten zuzubereiten. Da dabei viel Rauch entstehen kann, sollten diese Geräte immer im Freien zum Einsatz kommen.

Licht und Wärme bei Stromausfall

Fällt der Strom im Winter aus, können dicke Decken und warme Kleidung dabei helfen, eine Zeit lang ohne Heizung auszukommen. Am besten ist es, sich direkt von Anfang an warm einzuwickeln, dann kühlt der Körper gar nicht erst aus.

Wer einen Kamin oder Ofen und einen entsprechenden Brennstoffvorrat hat, kann damit einen Teil seines Hauses warmhalten. Da niemand weiß, wie lange der Stromausfall dauern wird, ist es sinnvoll, nur einen Raum zu beheizen, in dem sich alle Bewohner versammeln.

Licht lässt sich mit Kerzen, Taschenlampen oder Gaslampen erzeugen. Eine Taschenlampe sollte in jedem Haus zur Notfallausstattung gehören und für einen Stromausfall bereitliegen. Besonders vorteilhaft sind batteriebetriebene LED-Taschenlampen, die nur wenig Energie verbrauchen. Damit im Notfall die Ausrüstung funktioniert, ist ein Vorrat an Kerzen, Feuerzeugen, Streichhölzern und Batterien sinnvoll.

Kommunikation bei Stromausfall

Abbildung 3: Pixabay © fancycrave1

Abbildung 3: Im Katastrophenfall informieren die öffentlich-rechtlichen Sender die Bevölkerung über Radio.

Bei einem längeren Stromausfall ist immer die Frage, was die Ursache ist. Um informiert zu bleiben, hilft ein batteriebetriebenes Radio, das im besten Fall Kurzwellenempfang hat. Es ist sinnvoll, die Batterien regelmäßig zu überprüfen und Ersatzbatterien vorrätig zu haben.

Da es in vielen Haushalten kein gedrucktes Telefonbuch mehr gibt, ist es sehr hilfreich, wenn die Notfallnummer des Energieversorgers im Mobiltelefon abgespeichert ist.

Besonders wichtige Telefonnummern sollten allerdings auch noch anderweitig verfügbar sein. Denn mit leerem Handy-Akku gibt es auch keinen Zugriff mehr auf die Kontakte. Eine voll aufgeladene Powerbank hilft, die Laufzeit des Smartphones zu verlängern.

Im Notfall funktionieren die Festnetztelefone häufig noch, da sie über die Telefonleitung mit Strom versorgt werden. Dann ist es auch gut zu wissen, wo sich das nächste Festnetztelefon befindet. Denn längst nicht in jedem Haushalt gibt es das noch.

Weitere Tipps für den Stromausfall

Krankenhäuser, Geschäfte, Banken und andere Institutionen sind häufig mit Notstromaggregaten ausgestattet. Doch auch sie kommen bei einem längeren, überregionalen Stromausfall irgendwann an ihre Grenzen. Daher ist es sinnvoll, eine Bargeldreserve zu Hause zu haben. Denn Bankautomaten und auch Kartenlesegeräte funktionieren nicht ohne Strom.

Wer etwas unabhängiger sein möchte in diesem Fall, kann sich ein Notstromaggregat oder eine Powerstation und gasbetriebene Heizquellen zulegen. Für die gasbetriebenen Heizquellen ist auf einen ausreichenden Flüssiggasvorrat zu achten. Wichtig dabei ist, die meist mit Diesel betriebenen Notstromaggregate nur im Freien anzuwerfen. Ein achtsamer, umsichtiger Umgang mit den Heizquellen ist essenziell.

Verhaltenstipps für den Ernstfall

Ein Stromausfall ist zunächst kein Grund, um in Panik zu geraten. Die wichtigste Regel lautet daher, ruhig zu bleiben. Meistens ist der Strom nur kurz weg. Der folgende Ablauf kann dabei helfen.

  • Als Erstes ist es wichtig, herauszufinden, ob der Stromausfall nur im eigenen Haus ist oder er großflächig ist.
  • Ist es dunkel draußen, genügt ein Blick nach draußen. Wenn der ganze Straßenzug dunkel ist, haben alle keinen Strom.
  • Am Tag ist es etwas schwieriger. Hier kann ein Blick auf das Smartphone helfen. Zeigt es noch die WLAN-Netze der Nachbarn an, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Fehler in der eigenen Wohnung liegt.
  • Als Erstes gilt es große elektrische Geräte auszuschalten. Defekte Geräte können Überspannung und damit einen Fehler im Stromnetz erzeugen.
  • Als Nächstes ist der Sicherungskasten zu überprüfen. Wenn keine Sicherung ausgelöst wurde, kommt der Stromausfall von außen.