Energienews
14.10.2024
Energieberater – Aufgaben, Kosten, Förderung
Energieberater bei Bestandsbauten – Aufgaben, Kosten & Förderung
In Deutschland gewinnen Energieberater zunehmend an Bedeutung. Aktuelle Statistiken zeigen einen jährlichen Anstieg der Nachfrage nach ihren Diensten. Diese Experten spielen eine Schlüsselrolle bei der Optimierung der Energieeffizienz von Gebäuden.
Mit ihrer Unterstützung können Immobilienbesitzer ihre Energiekosten senken und zum Klimaschutz beitragen. Die Expertise der Energieberater ist besonders wertvoll, um die komplexen Anforderungen moderner Energiestandards zu erfüllen und zukunftssichere Lösungen zu implementieren.

Ein zertifizierter Energieberater erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan und unterstützt bei der Beantragung von Fördermitteln! (link)
Aufgaben eines Energieberaters
Eine Energieberatung wird teilweise vor Ort vorgenommen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, einen zertifizierten Energieberater in der Nähe zu beauftragen. Die Aufgaben des Dienstleisters sind vielfältig und umfassen mehrere wichtige Phasen:
- Bestandsaufnahme: Zu Beginn führt der Energieberater eine gründliche Analyse des Ist-Zustands durch. Dabei untersucht er das Gebäude von Grund auf und identifiziert energetische Schwachstellen wie Wärmebrücken, undichte Fenster oder mangelhafte Dämmung.
- Datenauswertung: Die gesammelten Informationen werden sorgfältig ausgewertet, um ein umfassendes Bild der energetischen Situation des Gebäudes zu erhalten.
- Konzeptentwicklung: Basierend auf den Analyseergebnissen entwickelt der Energieberater einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Dieser berücksichtigt sowohl die spezifischen Gegebenheiten des Gebäudes als auch die Wünsche und finanziellen Möglichkeiten des Eigentümers.
- Maßnahmenplanung: Im Sanierungskonzept werden konkrete Energiesparmaßnahmen detailliert ausgearbeitet. Dies kann die Verbesserung der Dämmung, den Austausch von Fenstern oder die Installation einer modernen Heizungsanlage
- Fördermittelrecherche: Der Energieberater informiert über mögliche Förderprogramme und unterstützt bei der Beantragung von Fördermitteln, um die Finanzierung der Sanierung zu erleichtern.
- Umsetzungsbegleitung: Während der Sanierungsphase überwacht der Energieberater die fachgerechte Ausführung der Maßnahmen und steht beratend zur Seite, um eine optimale Umsetzung sicherzustellen.
- Erfolgskontrolle: Nach Abschluss der Sanierung führt der Energieberater eine Erfolgskontrolle durch, um die tatsächlichen Energie- und Kosteneinsparungen zu ermitteln und gegebenenfalls weitere Optimierungen vorzuschlagen.
Die Rolle der Energieberater bei staatlichen Förderungen
Energieberater nehmen eine Schlüsselrolle bei der Nutzung staatlicher Fördermittel für energetische Sanierungen ein. Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA) erfordern häufig die Einbindung zertifizierter Experten.
Diese unterstützen bei der Auswahl passender Förderprogramme und stellen durch ihr Fachwissen sicher, dass die Sanierungsmaßnahmen den Anforderungen entsprechen. Ohne qualifizierte Beratung gestaltet sich der Zugang zu Förderungen oft schwierig. Die fachkundige Begleitung ist entscheidend für eine korrekte Planung und optimale Finanzierung energetischer Sanierungen.
Kosten für einen Energieberater – ein Überblick
Die Kosten für Energieberatungen variieren je nach Leistungsumfang und Immobilienzustand. Eine umfassende Beratung mit individuellem Sanierungsfahrplan und Fördermittelbegleitung bewegt sich zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Zusatzleistungen wie Thermografie oder Luftdichtheitsmessungen erhöhen die Kosten entsprechend. Ein einfacher Energieausweis ist mit etwa 350 Euro deutlich günstiger.
Erfreulicherweise können staatliche Förderungen einen Teil der Kosten abdecken. Das BAFA übernimmt beispielsweise bis zu 60 % der Beratungskosten bei geförderten energetischen Sanierungen – eine lohnende Investition in die Energieeffizienz der Immobilie.
Qualitätsmerkmale und Zertifikate eines guten Energieberaters
Die Zertifizierung als Energieeffizienz-Experte durch die Deutsche Energie-Agentur (DENA) ist ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Zusätzlich sind Ausbildungen zum staatlich anerkannten Gebäudeenergieberater wertvoll. Mitgliedschaften in Fachverbänden wie dem Bundesverband für Gebäudeenergieberater, Ingenieure und Handwerker (GIH) oder dem Bundesverband Gebäudemodernisierung e. V. (BVGeM) unterstreichen die Expertise. Referenzprojekte und positive Bewertungen auf Branchenportalen erleichtern die Auswahl.
Ein kompetenter Energieberater zeichnet sich nicht nur durch fachliche Qualifikationen aus, sondern auch durch eine vertrauensvolle und transparente Arbeitsweise. Diese Kombination aus Fachwissen und Integrität ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Fazit
Energieberater sind Schlüsselfiguren bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Mit ihrer Expertise treiben sie nicht nur die Optimierung der Energieeffizienz voran, sondern entwickeln auch innovative Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Durch maßgeschneiderte Konzepte tragen sie sowohl zu ökologischen als auch ökonomischen Verbesserungen in der Bauwirtschaft bei. In den kommenden Jahren werden Energieberater eine noch wichtigere Rolle bei der Umsetzung klimafreundlicher Gebäudestandards spielen und somit entscheidend zum Erreichen der Klimaziele beitragen.
Zurück zur Übersicht